Arbeit ist eine gute Sache: Sie bringt uns interessante Aufgaben, wertvolle Sozialkontakte, Wertschätzung, Erfolg und natürlich unser Einkommen.
Allerdings kann uns unsere Arbeit auch schaden, und zwar ernsthaft und dauerhaft schaden. Wenn Arbeit zur Belastung wird, wenn wir uns emotional erschöpft fühlen und unsere Leistungsfähigkeit nachlässt kann das auf einen Burnout hinweisen. Ein Burnout ist eine schwerwiegende Krankheit, die uns in eine langfristige Arbeitsunfähigkeit hineintreiben kann. Betroffene erholen sich nur schwer von einem Burnout. Im Extremfall droht die Berufsunfähigkeit mit all ihren sozialen und finanziellen Folgen.
Wenn Sie von Familie, Freunden, Kollegen oder von Ihrem Chef gefragt werden, was denn mit Ihnen los sei, Sie hätten sich verändert, man würde sich Sorgen um Sie machen, dann haben Sie ein deutliches Signal dafür, dass Sie sie etwas tun sollten.
Doch was können Sie tun, wenn Sie sich beruflich belastet fühlen und wissen wollen, ob Sie gefährdet für einen Burnout sind oder ob Sie sogar schon an einem Burnout leiden?
Eine erste Antwort liefert Ihnen der folgende Test, und nach wenigen Minuten haben Sie eine erste Einschätzung für Ihre Burnout-Gefährdung.
Burnout kann in drei Bereichen stattfinden
Ursache des Burnouts muss nicht immer nur das reine Ausmaß der Arbeitsbelastung sein. Vielmehr betrachten Psychologen heute typischerweise drei mögliche Problemfelder:
- Allgemeine psychische und physische Erschöpfung (Persönlicher Burnout).
- Belastungen rund um Ihre Arbeit (Arbeitsbezogener Burnout).
- Probleme mit Kollegen, Kunden oder Patienten (Kunden- und Kollegenbezogener Burnout).
Wenn Sie wissen wollen, wie Burnout-gefährdet Sie sind, dann füllen Sie den folgenden Test aus, den Sie anschließend auch selbst auswerten können. Es handelt sich um ein bewährtes Testverfahren, das die drei Problemfelder einzeln erfasst.
Quelle für den Test: Dirk Hanebuth et al.: Burnout and related conditions in managers: a five-year longitudinal study. Psychologie des Alltagshandelns Vol. 5/2 (2012), S. 4-39.
1. Persönlicher Burnout
Dieser erste Teil des Tests erfasst, wie belastet Sie sich insgesamt fühlen.
Tipp für das Ausfüllen: Sie brauchen den Test nicht zu drucken. Nehmen Sie einfach ein Stück Papier und einen Stift zur Hand. Für jede Frage notieren Sie die Nummer der Frage und ihren Punktwert.
Wählen Sie bitte für jede Frage die Antwort aus, die für Sie am besten passt und markieren Sie den jeweiligen Punktwert. | Sehr oft | Oft | Manchmal | Selten | Nie / sehr selten |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
Auswertung und Handlungsempfehlungen
Sie ermitteln Ihren Wert für den persönlichen Burnout, indem Sie die Punkte Ihrer Antworten aufsummieren.
- 0 bis 6 Punkte: Sie empfinden in Ihrem Leben insgesamt sehr wenige körperliche und psychische Belastungen. Nur ein Viertel aller Getesteten erreicht ähnlich niedrige Werte. Einen Burnout brauchen Sie für sich nicht zu befürchten.
- 7 bis 10 Punkte: Sie empfinden in Ihrem Leben insgesamt wenige körperliche und psychische Belastungen. Mit Ihrem Wert liegen Sie unterhalb des Durchschnittswertes für alle Getesteten. Sie sollten darauf achten, dass es so bleibt.
- 11 bis 13 Punkte: Sie empfinden in Ihrem Leben insgesamt relativ viele körperliche und psychische Belastungen. Diese müssen nicht nur von der Arbeit herrühren – der Wert für den persönlichen Burnout misst Erschöpfung ganz allgemein. Falls sich Ihr Empfinden in absehbarer Zeit nicht verbessert, sollten Sie professionellen Rat suchen. Was Sie jetzt sofort tun können: Überlegen Sie doch einmal, was Sie im Moment am meisten belastet. Welche Belastungen können Sie reduzieren?
- 14 bis 22 Punkte: Sie empfinden in Ihrem Leben weitaus mehr körperliche und psychische Belastungen als die meisten Menschen. Ihr Wert liegt im oberen Viertel aller Getesteten. Sie haben ein erhöhtes Risiko, einen Burnout zu entwickeln – vielleicht stecken Sie auch schon mittendrin. Die Ursachen können vielfältig sein. Hinweise, welchen Faktoren sie gefährden, geben Ihnen die Ergebnisse der folgenden beiden Tests. Sie sollten sich psychologisch beraten lassen. Ihr Hausarzt kann mögliche körperliche Erkrankungen ausschließen, die Burnout-Symptome hervorrufen können wie etwa eine Störung der Schilddrüse, eine Virusinfektion oder auch die von Zecken übertragene Borreliose.
2. Arbeitsbezogener Burnout
In diesem Teil des Tests geht es um Belastungen, die mit Ihrer Arbeit zu tun haben.
Tipp für das Ausfüllen: Sie brauchen den Test nicht zu drucken. Nehmen Sie sich einfach ein Stück Papier und einen Stift zur Hand. Für jede Frage notieren Sie die Nummer der Frage und ihren Punktwert.
Wählen Sie bitte für jede Frage die Antwort aus, die für Sie am besten passt und markieren Sie den jeweiligen Punktwert. | Sehr oft | Oft | Manchmal | Selten | Nie / sehr selten |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| In sehr hohem Maß | In hohem Maß | Etwas | In geringem Maß | In sehr geringem Maß |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
Auswertung und Handlungsempfehlungen
Sie ermitteln Ihren Wert für den persönlichen Burnout, indem Sie die Punkte Ihrer Antworten aufsummieren.
- 0 bis 6 Punkte: Sie erleben Ihre Arbeitsbelastung als sehr niedrig. Sie können Ihre Arbeit mit den Stärken, die Sie haben sehr gut bewältigen.
- 7 bis 10 Punkte: Sie erleben Ihre Arbeitsbelastung als eher niedrig. Sie können Sie mit den Stärken, die Sie haben, gut bewältigen.
- 11 bis 13 Punkte: Sie empfinden Ihre Arbeitsbelastung als eher hoch. Beobachten Sie sich einmal selbst: Welche Aufgaben und Aspekte empfinden Sie als besonders belastend? Welche bereiten Ihnen Freude? Können Sie womöglich die positiven Aufgaben vermehren und belastende Aufgaben vermindern?
- 14 bis 22 Punkte: Sie erleben Ihre Arbeit als physisch und psychisch sehr belastend. Das bedeutet, dass Sie ein erhöhtes Risiko haben, einen Burnout zu entwickeln. Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Vorab können Sie sich diese Fragen stellen: Welche Aspekte Ihrer Arbeit empfinden Sie als extrem belastend? Gibt es die Chance, diese zu reduzieren? Überlegen Sie auch, ob Ihre Probleme neben der Berufstätigkeit noch andere Ursachen haben könnten.
3. Kunden- und kollegenbezogener Burnout
Hier geht es darum, wie Sie den Umgang mit den Menschen empfinden, mit denen Sie beruflich zu tun haben.
Tipp für das Ausfüllen: Sie brauchen den Test nicht zu drucken. Nehmen Sie sich einfach ein Stück Papier und einen Stift zur Hand. Für jede Frage notieren Sie die Nummer der Frage und ihren Punktwert.
Wählen Sie bitte für jede Frage die Antwort aus, die für Sie am besten passt und markieren Sie den jeweiligen Punktwert. | In sehr hohem Maß | In hohem Maß | Etwas | In geringem Maß | In sehr geringem Maß |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
Sehr oft | Oft | Manchmal | Selten | Nie / sehr selten | |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
| 4 | 3 | 2 | 1 | 0 |
Auswertung und Handlungsempfehlungen
Sie ermitteln Ihren Wert für den kunden- und kollegenbezogenen Burnout, indem Sie die Punkte Ihrer Antworten aufsummieren.
- 0 bis 3 Punkte: Es kann sehr belastend sein, freundlich zu bleiben, wenn es Probleme mit Kollegen gibt oder wenn Kunden oder Klienten sich beschweren. Falls Sie solchen oder ähnlichen Situationen häufig ausgesetzt sind, kommen Sie bemerkenswert gut damit zurecht, denn Burnout-Symptome empfinden Sie kaum oder gar nicht. Es kann natürlich auch sein, dass solche Belastungen an Ihrem Arbeitsplatz nicht auftreten.
- 4 bis 6 Punkte: Auch wenn Sie es des Öfteren zu tun haben mit schwierigen Kollegen oder Kunden, so werden Sie mit den Belastungen recht gut fertig. Vielen Menschen gelingt das nicht so gut wie Ihnen, manchen allerdings auch noch ein bisschen besser. Falls die Anforderungen an Sie wachsen und Ihre Belastung zunimmt, können Sie Ihre Widerstandsfähigkeit verbessern, indem Sie eine Entspannungstechnik lernen oder die Probleme mit Kollegen ansprechen und Lösungen suchen.
- 7 bis 9 Punkte: Sie fühlen sich überdurchschnittlich belastet von Menschen, mit denen Sie bei der Arbeit zu tun haben. Wahrscheinlich verausgaben Sie sich zu sehr im Umgang mit schwierigen Kollegen oder mit anspruchsvollen oder verärgerten Kunden. Falls Sie in einem sozialen Beruf arbeiten, fällt es Ihnen wahrscheinlich schwer, sich vom Leid Ihrer Klienten oder Patienten nicht anstecken zu lassen. Gerade Menschen in Dienstleistungsberufen gelten als gefährdet, weil sie immer freundlich bleiben sollen, auch wenn ihnen nicht danach ist. Beobachten Sie sich selbst im Alltag: Wenn Sie erste Anzeichen eines Burnouts spüren, zum Beispiel innere Unruhe, Gereiztheit, negative Gefühle und Schlaflosigkeit, sollten Sie sich professionelle psychologische Hilfe suchen.
- 10 bis 24 Punkte: Sie fühlen sich weit überdurchschnittlich belastet von Menschen, mit denen Sie bei Ihrer Arbeit zu tun haben. Das bedeutet, dass Sie ein erhöhtes Risiko haben, das Burnout-Syndrom zu entwickeln. Damit es nicht so weit kommt sollten Sie dringend überlegen, wie Sie mit den Belastungen besser umgehen können. So können Sie sich etwa diese Fragen stellen: Welche Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld empfinden Sie als besonders belastend? Mit welchen Menschen würden Sie gerne intensiver zusammenarbeiten? Was ließe sich an Ihrer aktuellen Situation ändern? Wenn Sie allein nicht weiterkommen, sollten Sie professionelle psychologische Hilfe in Erwägung ziehen. Das gilt auch für den Fall, dass Sie bereits deutliche Burnout-Symptome bei sich verspüren.
Ich finde, dass uns unsere Arbeit Freude machen sollte. Natürlich gibt es solche und solche Tage, Kollegen mit denen wir nicht immer gut zurechtkommen oder Kunden die uns nerven. Wenn Sie allerdings dauerhaft unter Ihrer Arbeit leiden, Ihre Lebensfreude schwindet und sie vielleicht sogar körperliche Symptome zeigen, dann sollten Sie etwas unternehmen und sich professionelle psychologische Hilfe suchen.
Es geht um Ihre Gesundheit und es geht auch um die Beziehungen zu den Menschen, die Ihnen wichtig sind.
Ich bin sehr gerne für Sie da.